Wir sind stets und ständig von Viren und Bakterien umgeben, die unser Immunsystem angreifen. Gäbe es unser Immunsystem nicht, dann wäre nahezu alles, was wir berühren für uns tödlich. Das Immunsystem schützt unseren Körper und unsere Gesundheit. Hierfür hält unser Körper eine Vielzahl sehr beeindruckender Gegenmaßnahmen bereit. Von einfacher Schleimbildung bis hin zur Erwärmung des ganzen Körpers. Diese Gegenmaßnahmen nehmen wir als Grippesymptome wahr. Das bedeutet letztlich nur, dass unser Körper dann mit der Abwehr etwaiger Bedrohungen beschäftigt ist. Das bedeutet noch lange nicht, dass wir nicht mehr am normalen Leben oder am Sport teilnehmen können. Man sollte wachsam sein und diese Symptome beobachten. Es ist quasi unser Spiegel der Gesundheit.
Ich bin kein Arzt und kein Biologe. Die Inhalte auf dieser Seite habe ich auf Basis meiner eigenen Erfahrungen erstellt, die ich als Leistungssportler und allgemein im Laufe meines Lebens gesammelt habe.
Alle Menschen sind unterschiedlich und mein Körper und mein Immunsystem reagieren anders als das anderer Menschen.
Bevor man darüber spricht, bei welchem Symptomen ein Training noch möglich ist, sollte natürlich darüber gesprochen werden, wie sich Krankheiten überhaupt vermeiden lassen. Sicherlich unterscheiden sich Menschen durch ihre genetische Veranlagung in ihrer Anfälligkeit gegenüber Viren im Alltag. Dennoch kann jeder mit sehr einfachen Mitteln Erkrankungen verhindern.
Dies ist für sich genommen bereits ein sehr komplexer Themenbereich. Daher will ich an dieser Stelle nur ein paar Stichpunkte dazu mitgeben.
Viele Proteine, Fett und Ballaststoffe
Möglichst langkettige Kohlenhydrate: Kartoffeln > Reis > Nudeln
Viel Trinken
Unnötigen Zucker reduzieren (Auch Obst ist nicht wirklich notwendig und häufig zu süß gezüchtet)
Viel Gemüse, um Vitamine aufzunehmen
Essen zusätzlich salzen, um Elektrolythaushalt aufzufüllen
In unserer Gesellschaft hat sich das Wort Erkältung stark etabliert. Es suggeriert, dass Kälte Krankheiten auslöst. In meinen Augen ist es wichtig, das anders zu betrachten:
Wie bereits erwähnt, sind wir ständig von Viren und anderen Erregern umgeben. Wir tragen sie sogar die ganze Zeit in uns und das ist auch ok so. Unter diesen Umständen hat sich das Leben in den letzten Millionen Jahren ganz normal weiterentwickelt.
Wir sollten unseren Körper jederzeit darin unterstützen, mit diesen Bedrohungen fertig zu werden. Dazu gehört auch ein Bewusstsein für Wärme und Kälte.
Maßnahmen zur Unterstützung:
Schal, Mütze und Handschuhe: Diese Zusatzkleidung kann bereits helfen, den Körper zu unterstützen und die Gesundheit zu schützen. Wichtig ist jedoch bei viel bewegung auch darauf zu achten, dass der Körper nicht überhitzt.
Lange Unterbekleidung: Vor allem der Unterleib muss warm sein. Hier befinden sich unsere wichtigsten Organe. Unsere Nieren zum Beispiel leiden sehr unter Kälte. Dies entsteht insbesondere dann, wenn wir zu kurze T-Shirts tragen und die Umgebungsluft den Körper ungehindert umströmen kann. Achtet also darauf auf Unterwäsche zu tragen, die ihr in die Hose stecken könnt. Stellt sicher, dass keine nackte haut die Außenluft abbekommt, wenn ihr euch beispielsweise streckt oder Rad fahrt.
Nasse Kleidung wechseln: Hierzu ein Mini-Exkurs in die Welt der Wärmeübertragung. Was wir als Kälte empfinden ist wissenschaftlich gesehen das Abfließen von Wärme. Diese fließt immer von einem wärmeren Bereich in einen kälteren. Trockene Kleidung und vor allem dicke Kleidung verhindert den Transport der Wärme vom warmen Körper in die kalte Umwelt. Nasse Kleidung entzieht dem Körper jedoch besonders viel Wärme, weil Wasser die "gestohlene" Energie nutzt, um zu verdampfen. Kombiniert mit Fahrtwind vom Radfahren bedeutet dies einen extrem kühlenden Effekt für die Haut. Dies kann im Sommer an heißen Tagen gewollt sein, jedoch stellt es im Winter ein großes Risiko dar.
In meinen Augen ist unser Kopf entscheidend für unseren gesundheitlichen Zustand. Böse formuliert: Wenn wir krank werden wollen, dann werden wir auch krank. Oder andersherum: Wenn wir gesund sein wollen, dass sind wir auch gesund.
Menschen mit starkem äußeren Druck haben vielleicht einmal beobachtet, dass man nach Phasen intensiver Belastung mit bevorstehender Entspannung krank wird. So bekomme ich zum Beispiel Grippesymptome genau dann, wenn für mich ein Urlaubszeitraum beginnt. Der Körper und Geist wissen, dass Sie nun mit dem Virus kämpfen können, ohne meinen sonstige Alltag zu gefährden.
Dies zeigt nur, wie wichtig der Geist für unsere Gesundheit ist.
Ein Thema, das viele beschäftigt ist die Ansteckungsgefahr bei Grippesymptomen. Und Corona hat uns gezeigt, dass es kaum möglich ist, ein Virus komplett einzudämmen.
Ich war einmal beim Arzt und fragte ihn, ob ich meine Kameraden auf einem Lehrgang gefährde, wenn ich mit meinen Grippesymptomen normal an der Ausbildung teilnehme. Ich fühlte mich weiterhin einsetzbar und wollte an der Ausbildung teilnehmen, jedoch auch nicht meine Kameraden anstecken. Der Arzt schaute mich relativ entsetzt an und meinte, dass er ja auch Krank wäre, wenn die reine Nähe zu kranken Menschen ansteckend wäre. Er habe den ganzen Tag mit kranken Menschen zu tun und bliebe ja schließlich auch Gesund.
Wir sind so oder ständig von Gefahren umgeben. Nähe zu kranken Menschen ändert daran nichts. Wenn unser Immunsystem schwach ist, dann werden wir krank. Egal ob wir direkten Kontakt zu Menschen haben oder nicht. Beispiel dafür sind zum Beispiel verstärkte Grippesymptome, nachdem man eine Nacht bei offenem Fenster unter einer zu dünnen Decke verbracht hat. Danach hat man höchstwahrscheinlich einen kratzigen Hals. Ohne dass eine Kranke Person im Raum war.
Wichtig ist, dass man die Viren, die man mit sich herumträgt nicht unnötig auf andere Mitmenschen überträgt. Das bedeutet letztlich, dass man sich beim Husten die Armbeuge vor den Mund hält, und dass man benutzte Taschentücher direkt entsorgt und sich die Hände mit Seife wäscht, um Rückstände besser abspülen zu können.
Ich habe hier einmal grafisch aufgearbeitet, wie ich selbst mit Grippesymptomen umgehe und biete es als Orientierung bei der Einschätzung eigener Infektionen an. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er sich fühlt und was körperlich noch möglich ist. Hier noch einmal der Hinweis, dass ich weder Arzt noch Biologe bin und die Informationen auf dieser Seite meine eigenen Erfahrungen und daraus resultierenden Ableitungen widerspiegeln.
Ich habe im Sport und beim Militär viele Situationen erlebt, die ganz klar zeigen, dass Grippe-Symptome körperliche Belastungen nicht ausschließen.
Während meiner Grundausbildung beim Militär im vierten Quartal 2010 hatte ich starke Grippe-Symptome entwickelt: Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen. Nach dem Wochenende mit starken Symptomen standen vier Tage im Gelände bevor, während Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes angesagt waren. Ich erhielt vom Truppenarzt ein paar Schleimlöser und Halsbonbons und nahm ganz normal an der Ausbildung Teil.
Am ersten Tag arbeitete ich körperlich sehr intensiv und meine Kleidung war teilweise nassgeschwitzt. Ich zog mich aufgrund etlicher aufeinanderfolgender Aufgaben jedoch in in trockene Kleidung um und arbeitete verschwitzt weiter und fror fast den ganzen Tag. Nachts übten wir den Feuerkampf.
Direkt nach dieser Ausbildung schlief ich versehentlich in meiner Stellung im Liegen ein und wurde für etwa 30 Minuten von den anderen vergessen. Als man mich weckte hatte ich eine starke Unterkühlung, weil ich ohne Iso-Matte auf dem gefrorenen Boden geschlafen hatte. Ich war hungrig und mein Kreislauf war im absoluten Ruhezustand. Ich zitterte am ganzen Körper und wärmte mich am Feuer wieder auf. Meine Grippesymptome blieben vorerst unverändert.
Bemerkenswert war, dass am nächsten Tag nach ein paar Stunden Schlaf im Zelt, fast keine Symptome mehr übrig waren und ich zum Ende des Biwaks komplett gesund war. Ich konnte während der gesamten Ausbildung meine volle Leistung abrufen und alles mitmachen. Mein Immunsystem hat trotz äußerst widriger Umstände ganz normal weiter funktioniert und seinen Auftrag ausgeführt.
Kälte führt nicht zwangsläufig zu Krankheit oder Verschlimmerung. Arbeit und körperliche Ertüchtigung während einer Krankheit führen nicht zwangsläufig zu Verschlimmerungen.
Mit ist bewusst, dass etliche Fakten gegen meine Erlebnisse sprechen und Herzmuskelentzündungen bei der Verschleppung von Krankheiten bei nicht ausreichendem Auskurieren die Folge sein können. Und ich will nicht pauschal jedem raten, sich auf Teufel komm raus durchzuquälen, wenn es ihm nicht gut geht.
Jeder muss das für sich selbst herausfinden und vielleicht auch mal seine grenzen ausprobieren. Wir fallen nicht gleich tot um, wenn wir einmal Grenzen überschreiten. Und wir sollten uns nicht von jeder noch so unwahrscheinlichen Geschichte über schlimme Krankheitsverläufe einschüchtern lassen. Denn ansonsten sollten wir uns alle direkt in Klarsichtfolie verpacken und gar nichts auf dieser Welt mehr anfassen und nur noch durch Filter oder Masken atmen. Tastaturen, Türgriffe, Münzgeld Haustiere und etliche andere Dinge des alltäglichen Lebens sind voll von Viren und Erregern und stellen ein Risiko dar. Also wo zieht man nun die Grenze? Wer im Leistungssport erfolgreich sein will, sollte sich hiermit wenigstens etwas intensiver befassen. Und wenn man merkt, dass man einen großteil der Verfügbaren Zeit krank im Bett liegt, dann gibt es zwei Optionen:
Seine eigenen Grenzen hinterfragen und versuchen diese zu verschieben
Die bestehenden Grenzen so akzeptieren und sich ggf. vom Leistungssport verabschieden. Denn erfolgreich kann man nicht werden, wenn man mehrmals im Jahr "bei Null anfangen" muss.
Ich habe oft folgenden Spruch gehört und ich stimme dem zu 100% zu:
Ohne Medikamente dauert eine Grippe eine Woche...
...und mit Medikamenten dauert sie sieben Tage.
Die ganzen Medikamente und Zusätze, die wir uns zuführen können, sind häufig nur dazu gut, die vorhandenen Symptome zu unterdrücken. Wir fühlen uns dann besser, jedoch sind wir keinesfalls schlagartig gesund. Das Immunsystem braucht nunmal eine gewisse Zeit, mit den Erregern fertig zu werden, wenn sie erst einmal in unsere Atemwege eingedrungen sind. Auch wenn ihr eure Symptome bekämpft, kämpft euer Körper im Hintergrund unsichtbar weiter gegen die Eindringlinge.
Schlimm sind beispielsweise auch Fiebersenkende Medikamente. Fieber ist enorm wichtig, um Erreger in unserem Körper abzutöten. Senken wir das Fieber, verhindern wir damit automatisch die Wirkung des Immunsystems.
Im Falle von besonders starken Erkrankungen und wenn ersichtlich wird, dass das eigene Immunsystem mit der Infektion nicht fertig wird, dann sollte ein Arzt aufgesucht werden und ggf. eine antibiotische Behandlung durchgeführt werden. Hierbei ist zu bedenken, dass Antibiotika auch das Immunsystem schwächen und man nach der Genesung Maßnahmen ergreifen muss, um das geschwächte Immunsystem nicht direkt wieder den Bedrohungen des Alltags auszusetzen.
lirum larum